Wir können das Vergangene nicht ändern - jedoch sehr wohl die Bedeutungsgebung und die Wirkung des Vergangenen auf die Gegenwart und die Zukunft.

Familientherapie

In der Systemischen Familientherapie geht es darum, bei auftretenden Problemen oder Symptomen das Zusammenwirken verschiedener Faktoren und Verhaltensweisen innerhalb des Familiensystems zu erfassen und die jeweilige Funktion herauszufinden mit dem Ziel, sie durch weniger problemerzeugende Handlungen zu ersetzen.

Dabei wird in der Regel ressourcen- und lösungsorientiert gearbeitet. Dies geschieht zunächst auf der Ebene des "Hier und Jetzt" eines Familiensystems. Durch die Kommunikationsanalyse auf dem Hintergrund der entwicklungsorientierten Familientherapie nach Virginia Satir und den kommunikations-theoretischen Ansätzen von Paul Watzlawick und Friedemann Schulz von Thun. Der Therapeut nimmt dabei oft die Position eines Übersetzers und Moderators für die jeweilig beteiligten Personen eines Systems ein. Das heißt, es kann sowohl mit der ganzen Familie, als auch auf der Elternebene, der Paarebene oder mit Kindern bzw. Jugendlichen und Erwachsenen auf der individuellen Ebene gearbeitet werden. Wenn sich auf der kommunikativen Ebene Probleme oder Missverständnisse sich nicht dauerhaft lösen oder klären lassen, empfiehlt es sich, eine therapeutische Reise in die eigene erlebte Vergangenheit zu machen, um sogenannte "Trigger" zu identifizieren und aufzulösen, die als übernommene Muster in die Gegenwart hineinwirken. Schließlich können über die Genogrammarbeit Themen identifiziert und zugeordnet werden, die über Generationen hinweg familiäre Entwicklung- und Verhaltensmuster beeinflussen. Zwar lässt sich die Familiengeschichte nicht verändern, wohl aber das Verständnis, die Bedeutungsgebung und damit auch die Wirkung der Geschichte in der Gegenwart und in der Zukunft.

 
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